Aspen Bad Oldesloe modernisiert im laufenden Betrieb – ein Retrofit, das Maßstäbe setzt.
Wie modernisiert man ein komplexes Intralogistiksystem, wenn Betrieb, Versorgung und Versand täglich sichergestellt werden müssen?
Aspen Bad Oldesloe beweist: Selbst unter den anspruchsvollen Bedingungen der Pharmaproduktion ist ein Retrofit möglich, bei laufendem Betrieb, ohne Unterbrechung und mit nachhaltiger Wirkung.
Ein globaler Pharmastandort mit hohen Anforderungen
Aspen zählt zu den weltweit führenden Pharmaunternehmen mit Hauptsitz in Südafrika und Standorten auf sechs Kontinenten. Der norddeutsche Standort Bad Oldesloe versorgt Patienten mit hochwertigen Arzneimitteln in über 150 Ländern.
500 Mitarbeitende sorgen dafür, dass Produktion, Lagerung und Versand reibungslos funktionieren. Die Intralogistik übernimmt dabei eine Schlüsselrolle: Sie koordiniert nicht nur interne Materialflüsse, sondern fungiert zugleich als Drehkreuz für international bezogene Wirkstoffe und für den Versand an weltweite Distributionspartner.
Mit rund 13.000 Palettenbewegungen pro Monat ist eine leistungsfähige und hochverfügbare Intralogistik unerlässlich..
“Schon beim ersten Kick-off-Meeting haben wir gemerkt, dass die Chemie zwischen uns und AM stimmt. Die Kollegen von AM gingen sehr authentisch und professionell an das Thema heran – das gab uns ein gutes Gefühl.”
– Maximilian Schug, Head of Engineering, Aspen Bad Oldesloe
Die Herausforderung: Retrofit in einer gewachsenen Systeminfrastruktur
Die Intralogistik in Bad Oldesloe war über Jahrzehnte gewachsen mit baulichen Erweiterungen, parallelen Systemgenerationen und strukturellen Übergängen. Das System umfasste drei Hochregallager, verteilt über mehrere Gebäude und Ebenen, ergänzt durch ein weit verzweigtes Fördertechniknetz, automatisierte Roboterzellen, Sondermaschinen und unterschiedliche Steuerungstechnologien.
Trotz stabiler Prozesse war die technologische Basis vieler Systeme nicht mehr zukunftsfähig.
Die Bewertung der bestehenden Infrastruktur zeigte klaren Handlungsbedarf insbesondere in drei technischen Kernbereichen, die für Stabilität, Steuerung und Integration entscheidend sind:
- Systemverfügbarkeit: Veraltete Komponenten erhöhten das Risiko ungeplanter Stillstände.
- Steuerungssicherheit: Unterschiedliche Standards erschwerten Wartung und Fehlerdiagnose.
- Digitale Anschlussfähigkeit: Die geplante Anbindung an SAP EWM erfordert moderne Schnittstellen.
Ein vollständiger Anlagenstillstand kam für Aspen nicht infrage. Die Zielsetzung war klar: eine umfassende Infrastruktur Modernisierung ohne Produktionsunterbrechung.
Die größte Herausforderung für uns war die Aufrechterhaltung der Produktionsversorgung. Mit AM waren wir in der Lage, genau zu koordinieren, welche Teile des Systems wann betroffen waren, so dass wir die Materialverfügbarkeit sicherstellen konnten.
– Jonas Müller, Schichtkoordinator Lagerhaus, Aspen Bad Oldesloe
Die Lösung: Retrofit in Etappen – gezielt und abgestimmt
In enger Zusammenarbeit mit AM Logistic Solutions entschied sich Aspen Bad Oldesloe für ein strategisches Retrofit-Konzept. Statt eines Komplettumbaus wurde eine phasenweise Infrastrukturmodernisierung umgesetzt – strukturiert entlang der realen Betriebsabläufe und abgestimmt mit der laufenden Produktion.
Die Kernmaßnahmen im Überblick:
- · Überführung der drei Hochregallager in eine einheitliche Systemlandschaft
- Erneuerung der Steuerungs- und Antriebstechnik auf aktuelles Industrie-Niveau
- Implementierung eines zukunftsfähigen Kommunikationskonzepts auf Basis von Profinet und TCP/IP
- Einführung einer zentralen Anlagenvisualisierung mit Siemens WinCC zur durchgängigen Überwachung aller Lager- und Förderbereiche
Projektumfang
- 3 Hochregallager, verteilt auf mehrere Gebäude und Ebenen
- 10 Regalbediengeräte (Lagerhäuser 2 & 3)
- 3 gangwechselnde Regalbediengeräte (Hochregallager 1)
- 4 Fördertechnikbereiche mit rund 650 Metern Gesamtlänge
- 4 Querverschiebewagen
- Integration von Roboterzellen und Drittsystemen
- Zentrale Visualisierung aller Lager- und Produktionsbereiche
- Zweistufige IT-Anbindung
- Anbindung an das bestehende Lagerverwaltungssystem
- Migration zu SAP EWM mit Schnittstellentests
Das Ergebnis: Zukunftssicher – bei voller Betriebsfähigkeit
Aspen Bad Oldesloe verfügt heute über eine standardisierte, skalierbare und hochverfügbare Intralogistik. Dank moderner Kommunikationsstandards wurden Schnittstellen reduziert, der Wartungsaufwand deutlich gesenkt und die Grundlage für die SAP-EWM-Migration geschaffen.
Vor allem aber zeigt das Projekt: Auch in komplex gewachsenen Systemlandschaften ist eine tiefgreifende Modernisierung realisierbar, wenn Strategie, Timing und Zusammenarbeit präzise ineinandergreifen.
Retrofit als strategische Entscheidung
Ein Retrofit ist mehr als ein technisches Upgrade – es ist ein zukunftsgerichteter Investitionsschritt, der Betriebssicherheit, Effizienz und digitale Anschlussfähigkeit neu definiert.
Aspen Pharma entschied sich bewusst für diesen Weg – bei gleichbleibender Anlagenverfügbarkeit, Produktqualität und Produktionsleistung. Die Modernisierung wurde unterlaufendem Betrieb durchgeführt und in die bestehenden Abläufe integriert.
Die zentrale Erkenntnis: Wer bestehende Systeme strategisch modernisiert, statt sie vollständig zu ersetzen, gewinnt doppelt an Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit. Gerade in der Pharmabranche, wo Ausfallzeiten keine Option sind, ist das ein klarer Wettbewerbsvorteil.
Warum Aspen auf AM Logistic Solutions gesetzt hat?
Weil wir nicht nur technische Lösungen liefern, sondern gemeinsam tragfähige Strategien entwickeln – auch unter anspruchsvollsten Rahmenbedingungen.
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